Читать книгу Meine große Freiheit. Wie ich das Glück im Hamburger Hafen fand онлайн
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Mir fiel vor Freude die Kinnlade runter, meine Augen strahlten, und ich konnte mein Glück kaum fassen. Meinte er das ernst? Nach Schottland? Natürlich wollte ich! Wenn das klappte, würde ich Ostern nach Schottland fahren. Ich begab mich gedanklich sofort voller Vorfreude auf die Fähre.
Ein paar Tage später kam die telefonische Zusage durch meinen Onkel. Ich war begeistert und hüpfte vor Freude mit dem Telefonhörer in der Hand. Schottland – das klang herrlich. Vor meinem geistigen Auge malte ich mir die sanft geschwungenen grün-braunen Hügel der Highlands mit den endlosen Steinwällen und ein paar dazwischen trottenden Schafen aus. Dazu quietschte im Hintergrund Amazing Grace aus einem Dudelsack.
»Ich hab da noch eine Überraschung für dich«, fuhr mein Onkel fort. »Hättest du Lust, mit einem Containerfrachter von Rotterdam nach Schottland rüberzufahren? Zwei Übernachtungen auf dem Schiff, du wärst der einzige Passagier an Bord. Ich kenne einen Kapitän, der dich mitnehmen könnte.«
Mir fehlten kurz die Worte. Ich war überwältigt, das klang toll. Mein Onkel würde mich auf einer Dienstreise nach Rotterdam in seinem Auto mitnehmen, mich zum Hafen bringen, und ich würde auf einem Feeder, einem kleinen Containerschiff, als einzige Frau und als einziger Gast an Bord nach Schottland mitschippern. Meinetwegen konnte es sofort losgehen.