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Fast den ganzen Tag verbrachte ich auf der Brücke und war fasziniert von den Geschichten, die mir der Kapitän von früheren Reisen erzählte. Er war lange Zeit auf großen Pötten auf der Südamerikaroute im Einsatz gewesen und hatte viel erlebt, vor allem seine Erzählungen von durchquerten Stürmen auf dem Atlantik fesselten mich. Sicher war auch eine Prise Seemannsgarn dabei. Seiner Familie zuliebe hatte er auf ein kleineres Schiff gewechselt, blieb nun vornehmlich in Nordeuropa und war damit regelmäßiger zu Hause.

Den späten Nachmittag und Abend verbrachte ich warm eingepackt auf der Brückennock, also im Außenbereich der Brücke seitlich des Steuerhauses. Von hier hat der Kapitän bei Manövern im Hafen den optimalen seitlichen Ausblick. Ich schaute beseelt Richtung Horizont. Wann immer jemand von der Besatzung mich dort entdeckte, wurde ich nur verständnislos angeschaut und gefragt, was ich denn da täte. Ich bewunderte das Meer und die glutrot darin versinkende Sonne. Atmete die Nordsee tief ein und genoss die Weite. Für die Seeleute gab es das jeden Tag, für mich hingegen war es sehr besonders und einfach nur wunderschön. Abends freute ich mich, wenn irgendwo am Horizont plötzlich ein Licht zu entdecken war. Die nächtliche finstere Nordsee schien endlos.

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