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Ich lachte. Ja, sie hatte recht.

Damals waren bewegte Bilder auf dem PC-Bildschirm noch neu, und ich war fasziniert von dem sympathischen auf einer Südseeinsel gestrandeten Seemann, der den Tag damit zubrachte, auf die nächste Flaschenpost, ein vorbeifahrendes Schiff, eine kackende Möwe oder eine Meerjungfrau zu warten. Da der Bildschirmschoner natürlich nur ansprang, wenn ich gerade nicht programmierte, ließ ich immer häufiger die Hände von der Tastatur. Der digitale Inselmann war viel zu spannend und bot eine fantastische Ablenkung. Ich hätte schon damals bemerken können, dass mein Herz nicht für die Informatik schlug.

Nach der Ausbildung blieb ich noch ein Jahr auf freiberuflicher Basis für das Schulungszentrum des Betriebes. An den Amtsgerichten in Schleswig-Holstein sollten PCs eingeführt werden, und ich bekam den Auftrag, Schulungen für die Windows-Oberfläche, eine Textverarbeitung und eine spezielle Gerichtssoftware durchzuführen. Ich reiste durch das Land und hatte alle zwei Wochen acht neue Schüler vor mir, anschließend schrieb ich Rechnungen an die Auftraggeber. In dieser Zeit lernte ich vor allem, keine Angst vor Hierarchieebenen zu haben, egal ob da gerade gesetzte Richter, die vermeintlich über den Dingen standen, oder Schreibkräfte mit Sorge vor dem Verlust ihrer geliebten Schreibmaschine vor mir saßen. Für meinen späteren Berufsweg war diese Lektion sehr hilfreich. Das Dozentendasein lag mir, vermutlich wurden die erblich bedingt tief in mir ruhenden Lehrergene optimal angesprochen. Ich war zu dieser Zeit mit meinem langjährigen Freund in einem Hamburger Vorort zusammengezogen, und wir planten zu heiraten.

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