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Die Bushaltestelle befand sich zum Glück direkt vor meiner Haustür. Ein Schirm war bei den Sturmböen nutzlos, ich war in schwarze Lederboots mit dicker Gummisohle geschlüpft und hatte die wetterfeste Jacke übergeworfen. Meinen schulterlangen dunkelblonden Haaren widmete ich nicht viel Aufmerksamkeit – es gibt einfach Tage in Norddeutschland, da ist der Kampf gegen Wind und Wetter frisurentechnisch aussichtslos, und man bindet sich am besten einfach einen Pferdeschwanz. Oben links auf meiner Stirn kräuselte sich dank der hohen Luftfeuchtigkeit eine nervige Locke, der ich an diesem Tag aber keine Beachtung schenkte.

Der Bus brachte mich zur S-Bahn-Station, von dort ging es weiter zum Hafen, zu den St. Pauli-Landungsbrücken. Kaum aus der Bahn gestiegen, lief ich zwei Kollegen in die Arme, deren Laune aufgrund des aktuellen Wetters eher bescheiden war.

»Mischtwetter! Müssen wir wirklich eine Schiffstour machen?«, maulte Guido aus dem Vertrieb mir zur Begrüßung entgegen. Er trug eine dieser Michelin-Männchen-Steppjacken: gut wattiert mit fluffigen Daunen, aber bei heftigen Regengüssen nicht unbedingt adäquat. Das schien Guido, der erst vor Kurzem aus dem sonnigen Breisgau in den Norden gekommen war, auch langsam aufzugehen. Immerhin trug er nicht wie sonst eine Anzughose, sondern hatte wetterbedingt zu robusten Jeans gegriffen.

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