Читать книгу Meine große Freiheit. Wie ich das Glück im Hamburger Hafen fand онлайн
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Ich habe immer gern Hafenrundfahrten gemacht, Hamburg ist sinnbildlich und auch in der Außendarstellung »Das Tor zur Welt«, und es ist ein einmaliges Gefühl, sich auf dem Wasser den Wind um die Nase wehen zu lassen und den großen Pötten auf der Elbe hinterherzuschauen.
Wenn man an den Landungsbrücken spazieren geht, vergehen kaum fünf Minuten, in denen man nicht von einem der Koberer, also dem Anwerber und Ticketverkäufer, mit markiger Stimme und typisch norddeutschem Slang angesprochen wird: »Hier gleich die nächste Abfahrt! Wollt ihr noch mit?« Oder auch: »Haaaafennnnrrrrrrrundfahrrrrt – alle wollen mit!«
Diese Schnacks übernimmt der Nachwuchs im Hafen ungefiltert von den alten Haudegen, auch wenn die Zeiten sich ändern und die meisten Fahrgäste heute mit online gebuchten Tickets zum Anleger kommen und gar nicht mehr gekobert werden müssen.
Die St. Pauli-Landungsbrücken sind eigentlich mal vor den Toren der Stadt angelegt worden, in Zeiten, als die ersten Dampfschiffe die Elbe hochkamen und die Hamburger großen Respekt vor Feuer hatten. Mitte des vorangegangenen Jahrhunderts war beim sogenannten Großen Feuer ein Drittel der Innenstadt zerstört worden, da hatte man nicht gerade Vertrauen in die neue Technik, bei der offene Flammen im Schiffsbauch loderten. Inzwischen ist die Stadt Hamburg stark gewachsen, und die ehemals außerhalb der Stadttore befindlichen Landungsbrücken sind ein zentraler touristischer Ort.