Читать книгу Langsam kommt man auch ans Ziel. Fußpilgererlebnisse auf dem Caminho Português von Porto bis ans „Ende der Welt“ онлайн
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Jetzt muss ich also zweimal in der Woche zur Physiotherapie gehen.
Von der Brandenburger Pilgergemeinschaft erhalten wir gegen Zahlung von sechs Euro fünfzig unseren – für unser Vorhaben im Sommer – sehr wichtigen Pilgerausweis.
Wer in Portugal und Spanien in Herbergen übernachten will, muss ihn dort immer vorzeigen und bekommt als Bestätigung dann einen Stempel in den Ausweis hinein.
Nur wer am Ende in Santiago seine entsprechenden Stempel vorzeigen und somit belegen kann, dass er wenigstens die letzten einhundert Kilometer zu Fuß unterwegs war, bekommt schließlich seine Compostela oder die Authentica, also seine Urkunde, ausgehändigt. Sie zeichnet ihn als wahren Pilger aus. –
Die Monate vergehen wie im Fluge. Je näher der Abreisetermin rückt, desto stärker wird mein Reisefieber. Regelmäßig gehe ich jetzt zum Joggen. Auch versuche ich, möglichst viele Dinge zu Fuß zu erledigen, Schwimmen zu gehen und mich so oft wie möglich sportlich zu betätigen.
Wenn meine gut bürgerlichen Bekannten und Verwandten von meinem Vorhaben hören, stoße ich bei denen auf die unterschiedlichsten Reaktionen. Sie reichen von Unverständnis wie: „… Na, wenn Du das nötig hast?“ – über: „… Geh’ doch ins Kloster, wenn Du Ruhe brauchst, dann brauchst Du wenigstens nicht zu laufen!“ bis Ansporn: „… Toll, dass Du so was in Deinem Alter wagst!“ und „… Ich bewundere Dich dafür!“