Читать книгу Langsam kommt man auch ans Ziel. Fußpilgererlebnisse auf dem Caminho Português von Porto bis ans „Ende der Welt“ онлайн
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Eine Magentablette hat nichts genützt und ein trockenes Brötchen auch nicht. So sitze ich jetzt putzmunter – es ist mittlerweile fast zwei Uhr nachts – total übersäuert und übermüdet auf dem Duschwannenrand und schreibe mein Befinden und meine bisherigen Eindrücke nieder. Jürgen schnarcht mehr oder weniger leise vor sich hin.
Draußen hat gerade ein großes Müllfahrzeug versucht, in dieser engen Strasse rückwärts zu fahren und piept dabei fortwährend. Dann wird der Unrat des ganzen Tages aufgeladen, natürlich unter gegenseitigen Zurufen der Müllfahrer.
Von Ferne hört man eine Frau in höchsten Tönen eine Arie trällern, oder kommt das aus einem Lautsprecher? In der Bar unten auf der Gasse ist auch ordentlich Stimmung. Jetzt hupt auch noch eine Autoalarmsirene in Zwei-Sekunden-Abständen. Es ist toll was los! Die Luft in unserem kleinen Zimmer ist trotz geöffnetem Fenster zum Schneiden. Ich bekomme langsam Panik: Um halb sechs klingelt nachher der Wecker – und wegen der zwanzig Kilometer, die vor uns liegen.