Читать книгу Blutholz. Kriminalroman онлайн
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Es ist ein Leben ohne jeden Überfluss, aber ich kann mich nicht daran erinnern, je hungrig gewesen zu sein. Eines Tages stand ein Mann im Zimmer. Meine Mutter sagte: »Manfred, das ist dein Vati.« Ich lief auf ihn zu, umarmte ihn, weil ich wusste, dass so etwas einem Vater zusteht, aber ich konnte nur die Gefühle eines verwirrten Kindes empfinden.
Marder hatte Schwierigkeiten, sich zu erinnern, wie es danach weitergegangen war. Er war müde. Es war Zeit zum Schlafengehen, am Ende dieses langen Rentnertages sperrte sich sein Gehirn gegen weitere Aufträge – es war schließlich sein erster Tag als Schriftsteller. Er befahl dem Computer, die Datei zu schließen. Die Maschine fragte ihn, ob er den Text speichern wollte. Natürlich, erst speichern. Der Computer war nachsichtig und stellte seinem vergesslichen Nutzer diese Frage auch zum x-ten Mal in einem unaufgeregten Ton. Zum Glück war seine Frau ebenso tolerant, wenn er etwas vergessen hatte, was er vor kurzem gesagt hatte, oder wenn er sich nicht daran erinnern konnte, was er ihr am Tag vorher versprochen hatte.