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Wie hätte ich wissen können, dass Thomas zu diesem Zeitpunkt längst begonnen hatte, in seine persönliche Hölle abzudriften?

Ich hatte ja auch kein Problem damit, wie er sich verhielt. Dass er sich geweigert hatte, zum Begräbnis mitzukommen. Dass er oft stundenlang in seinem Zimmer saß und nur stumm vor sich hinstarrte, bis er plötzlich aufsprang, durch die Wohnung rannte und wütend gegen Türen und Möbel trat, als hätten sie ihm etwas getan. Selbst als ich entdeckte, dass er aus unseren Fotoalben alle Bilder, die ihn zusammen mit unseren Eltern zeigten, herausgerissen und in kleine Stücke zerfetzt hatte, selbst da machte ich mir keine großen Gedanken. Ich hielt das einfach für seine verzweifelte und unbeholfene Art, mit dem Tod von Vater und Mutter fertig zu werden.

Ein paar seiner Aktionen waren natürlich schon extrem. Einmal hatte er sämtliche Kleidungsstücke unserer Eltern auf der Terrasse auf einen Haufen geworfen, und ich konnte ihn nur davon abhalten, sie anzuzünden, indem ich ihm versprach, ich würde sie demnächst von der Altkleidersammlung abholen lassen. Ein anderes Mal ertappte ich ihn dabei, wie er mit einem Küchenmesser auf einen Hinterreifen von Vaters Cabrio einstach. Und er hört erst damit auf, als ich erklärte, dass das jetzt nicht mehr Vaters, sondern mein Auto sei.

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