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Und dann kam Roswitha. Ungefähr ein Jahr später. Die schöne, wunderbare, eigenwillige, vielleicht ein bisschen verrückte Roswitha. Und mit ihr kam eine Zeit, in der es sogar ganz phantastisch lief.

Ich hatte Roswitha auf einem Studentenfest kennengelernt. Sie war Südtirolerin, studierte im vierten Semester Kunstgeschichte, und ich verliebte mich sofort in ihr hinreißendes Lachen. Roswitha war das faszinierendste weibliche Wesen, das mir bis dahin in meinem Leben begegnet war. Spontan, herzlich, gescheit, impulsiv. Einfach irgendwie anders. Und nicht nur wegen ihrer dunklen, feurigen Augen und ihrer unglaublich roten, unglaublich langen, unglaublich gelockten Haarpracht eine Frau, die man nur als Superweib bezeichnen konnte. Ein echter Glücksfall, dass auch sie sich sofort in mich verliebt hatte, wie sie mir schon nach ein paar Tagen gestand.

Wir waren noch keine vier Wochen zusammen, da machte ich ihr schon den Vorschlag, zusammenzuziehen. Ohne lang zu überlegen, sagte sie ja, zog aus ihrem überteuerten WG-Zimmer aus und mit Sack und Pack in meine Wohnung ein. Fairerweise hatte ich sie mit ein paar Andeutungen vor meinem Bruder und seinen möglichen Macken gewarnt, aber das hatte sie nur mit einem Schulterzucken abgetan: „Wer einmal in einer Wohngemeinschaft gelebt hat, hält alles aus.“

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