Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
54 страница из 86
In einem fort die gleiche Leier, die gleiche Geschichte, immer und immer wieder. Wie es ihn wie der Blitz getroffen hatte, als er Tanja in der Galerie zum ersten Mal sah. Wie glücklich sie waren bis zu dieser Nacht zwei Wochen nach ihrer Hochzeit. Wie großartig ihr Leben war bis zu dieser Nacht – dieser schicksalhaften Nacht, in der Tanja nicht nachhause kam. Wie schrecklich sie aussah, als sie am frühen Morgen endlich wieder auftauchte. Wie verändert sie war, wie verstört, wie verletzt. Wie beharrlich sie sich weigerte zu erzählen, was passiert sei. Wie sie sich ihm auf einmal jedes Mal entzog, wenn er sie in die Arme nehmen wollte, und immer stiller wurde, immer abweisender, immer fremder, immer kälter. Wie sie sich völlig in sich verkroch, mit allen anderen Menschen nichts mehr zu tun haben wollte und jeden Kontakt zu ihnen abbrach. Wie sie langsam in eine tiefe Traurigkeit fiel, eine stumme, lähmende Verzweiflung. Und wie er Tanja schließlich doch überredete, zu einem Arzt zu gehen, der aber auch keinen anderen Rat wusste, als ihr Tabletten zu verschreiben, haufenweise Tabletten, die sie wahllos schluckte, um Ruhe zu finden. Und nun sogar, um sich umzubringen.