Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
57 страница из 86
„Halt den Mund“, flüsterte ich. „Lass mich in Ruhe mit deiner Scheiße.“
Aber Thomas redete und redete, und ich wünschte mir, Claudia wäre hier und würde den jämmerlichen Zwerg am Kragen packen und aus dem Zimmer schmeißen.
4
Es gibt da allerdings etwas, das ich Claudia nicht gesagt habe. Ihr nicht, und auch sonst keinem Menschen. Niemand sollte jemals davon wissen, schon gar nicht Thomas. Und auch jetzt bin ich nicht sicher, ob es richtig ist, dass ich es niederschreibe. Ich riskiere es auch nur, weil ich weiß, dass mein Laptop großzügiger ist als die Wirklichkeit, verständnisvoller als jeder menschliche Zuhörer und barmherziger als mein eigenes Gewissen: Er gewährt die Gnade der Löschtaste. Denn wenn ich könnte, würde ich alles sofort ungeschehen machen.
Aber wie soll man etwas beschreiben, das einem bereits in dem Augenblick, als es passierte, völlig unwirklich vorkam? Das man erst zu realisieren begann, als das Gehirn schon auf Autopilot geschaltet hatte, sich Gedanken und Bilder mit der Wirklichkeit vermischten und daraus eine Geschichte machten, die man irgendwann gelesen oder in einem Film gesehen hatte? Wäre ich damals von der Polizei vernommen worden, stünde dann die Wahrheit im Vernehmungsprotokoll?