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Das alles habe ich Claudia erzählt, weil ich hoffte, dadurch würde sie wenigstens ein bisschen verstehen, was meinen Bruder zu dem Menschen gemacht hatte, der in ihren Augen nichts als ein Freak war, ein Spinner, ein Versager, ein Schmarotzer und der deshalb in unserer Galerie nichts verloren hatte. Dass sie ihn anders sehen, ihn milder beurteilen würde, wenn ich ihr erklärte, wie alles angefangen hatte.

Doch Claudia blieb bei ihrer ablehnenden Haltung. „Andere Kinder verlieren auch ihre Eltern und bleiben trotzdem normal“, sagte sie. „Andere Kleinwüchsige entwickeln gerade deshalb ein besonders ausgeprägtes Selbstbewusstsein, statt ihr Leben lang den hilfsbedürftigen kleinen Bruder zu spielen oder sich in eine Märchenwelt aus Gut und Böse zu flüchten. Und wenn alle Menschen auf ihre hoffnungslose erste Liebe fixiert bleiben würden, die ihnen in ihrer Pubertät feuchte Träume beschert hat, dann wäre die Menschheit schon ausgestorben. Thomas muss endlich erwachsen werden und allein klarkommen. Euer Großer-Bruder-Kleiner-Bruder-Spiel ist absolute Scheiße, sag ich dir!“

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