Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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»Lassen sie mich sofort los, nein…! Hören sie auf! H i l f e!« Die große Hand presst sich brutal auf ihren fordernden Mund, will ihn verschließen, sie mundtot machen. Mit stoßweisem Atem versucht sie, den körperlich überlegenen Angreifer abzuwehren. Kämpft verzweifelt an gegen die muskulöse Gewalt des jungen Täters. Alle Geräte und ihre letzte Chance auf Hilfe schleudern in den Abhang.
Sie schreit und fleht mit allerletzter Kraft … um ihr Leben!
»Bitte… Hilfe! Ich will nicht sterben! HILFE!!!« Vergeblich!
Der gnadenlose Stich seines Messers bohrt sich tief durch ihre Eingeweide. Einmal, zweimal und wieder… bis Gerda rückwärts zu Boden sinkt. Rasselnder Atem aus blutendem Rachen… kraftloses Röcheln… ein mattes Stöhnen… ein letztes, fast lautloses Flüstern.
»Nein! Diese Schmerzen, ich verblute… Wo bist du? Gott?! Das tut so weh… Nein! OOH! GOTT?! Oh Nein!« Stille… Totenstille.
Samstagmorgen, 25. Juni
»Oh nein – wer ruft denn um diese Zeit an?«
Der Wecker zeigte sechs Uhr fünfzehn am Samstagmorgen, Johannisfest-Wochenende in Mainz. Ihr Kopf brummte. Je nach Sichtweise war es sehr spät gestern Abend oder früh heute Morgen. Und der allerletzte Winzersekt sicher verdorben! Das schwarze, schwere Pelzbündel auf ihrem Fuß namens »Troll«, hob langsam den Kopf und gähnte sie an. Ja – SIE war auch noch sehr müde. Das Telefon klingelte dreimal, ehe der museumsreife Anrufbeantworter mit lautem Geratter ansprang und die sonore Stimme eines guten Freundes, wie immer verlässlich, das Sprüchlein herunterleierte: » …ist nicht zu erreichen, sprechen Sie nach dem Piep!«