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Mit der nationalsozialistischen Bewegung war er schnell in Berührung gekommen, denn sein Vater hatte nicht nur eine niedrige Parteinummer, sein Lokal in der Steglitzer Albrechtstraße war auch ein beliebter Treffpunkt von SA und NSDAP geworden. Bald hatte Heinz Franzke beschlossen, im Spiel des Lebens auf diese Karte zu setzen. Ordentliches Mitglied in der NSDAP konnte er allerdings erst mit dem Erlass vom 29. Juli 1932 werden, denn bis zu diesem Zeitpunkt war preußischen Staatsbeamten die Mitgliedschaft in der NSDAP untersagt gewesen.

Nach dem Abitur, abgelegt 1927, hatte er begonnen, Jura zu studieren, war aber des trockenen Tons schnell überdrüssig geworden und hatte beschlossen, in die Berliner Kriminalpolizei einzutreten. Den Volkskörper von verbrecherischen Elementen zu reinigen war für ihn von ungeheurer Wichtigkeit. Ohne Zögern erklärte er, dass ein Mann wie Ernst Gennat für ihn im gesellschaftlichen Gefüge denselben Rang einnähme wie Robert Koch oder Rudolf Virchow. Die einen eliminierten jene Bakterien und Viren, die darauf aus waren, Menschen zu töten, der andere brachte Mörder zur Strecke, Lebewesen also, die schon getötet hatten und nichts anderes verdienten als das berühmte »Kopf ab!«. Auch als eine Art Kammerjäger sah er den Kriminalbeamten, denn beide Berufsgruppen hatten Ungeziefer zu bekämpfen und gegebenenfalls auch auszurotten. Spürte er, dass einem Gesprächspartner dieser Vergleich zu drastisch erschien, dann bezeichnete er sich als Arzt, insbesondere als Chirurg. Abtöten und herausschneiden, was Leben und Gesundheit gefährdet – das sei die Aufgabe eines Kriminalbeamten.

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