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Im 3. Jh. n. Chr. entstand ein isoliertes Heiligtum, dessen Kultbild auf eine germanische Adaption der Diana, der römischen Göttin der Jagd, hinweisen soll. Neben Opfern von Wildtieren fand man die Knochen von Haustieren, unter denen auch Skelettreste von römischen Ochsen gefunden wurden. Diese darf man als deutliches Zeugnis der engen Verbindungen der Hermunduren zum Römischen Reich sehen.

Abgesehen von den Opfern bot das Heiligtum noch eine weitere Besonderheit. Man entdeckte nämlich den Sarg eines etwa 15-jährigen Mädchens, das kurzerhand als Priesterin gedeutet und somit das Grab zu einem „Heiligen Grab“ erhoben wurde. Im 4. Jh. n. Chr. wurde das Grab zerstört. Ein gesellschaftlicher Umbruch könnte die Ursache dafür gewesen sein.

Trotz dieser Veränderungen blieb dem Ort der Sakralcharakter erhalten. Im 5. Jh. n. Chr. entstanden hier zwei Schiffsheiligtümer, die einer männlichen und einer weiblichen Gottheit zugeordnet werden konnten.

Die Bedeutung als Opferplatz konnte sich bis in das Hohe Mittelalter, also bis in das 11. Jh. hinein erhalten. Allen Bemühungen der Christianisierung zum Trotz opferte die Bevölkerung im ehemaligen See – inzwischen war er zum Moor geworden – Gefäße und Hunde. Altbewährtes gab man eben nicht auf!

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