Главная » Nibelungenweg. Eine Wanderung von Xanten nach Esztergom читать онлайн | страница 18

Читать книгу Nibelungenweg. Eine Wanderung von Xanten nach Esztergom онлайн

18 страница из 42

Ich mache es mir gegenüber der Abtei in einem Eiscafé gemütlich und rufe bei meiner Tochter in Köln an, um mich abholen zu lassen. Ich hätte auch den Vorortbus nehmen können, aber als Vater kann ich auch einmal Ansprüche stellen, und sei es nur eine kurze Fahrt nach Köln.

Als Siegfried und Kriemhild nach Köln kamen, war die Römerherrschaft am Rhein bereits beendet, lediglich Köln war noch so etwas wie eine römische Enklave. Aber auch nicht so richtig, denn seit Mitte des 4. Jahrhunderts wechselten sich Franken und Römer in der Stadtherrschaft ab. Es war möglicherweise diese wechselhafte Geschichte, die den Kölschen Klüngel hervorbrachte, den Konrad Adenauer sehr präzise definierte: »Mer kennt sisch, mer hilft sisch.« Egal welche Partei gerade das Sagen hat.

Anfang des 5. Jahrhunderts gab es in Köln bereits Märtyrerkirchen, eine davon die der Heiligen Ursula. Zu Siegfrieds und Kriemhilds Zeit aber waren es erst elf Jungfrauen, die zusammen mit Ursula den Märtyrertod erlitten hatten. Erst später wurde daraus die unvorstellbare Zahl von Elftausend Jungfrauen, als deren Mörder man im Laufe der Jahrhunderte die Hunnen und sogar Attila (Etzel) persönlich verantwortlich machte. Zwar waren weder die Hunnen und schon gar nicht Attila jemals in Köln, aber für ein derartiges Massaker gaben sie die idealen Sündenböcke ab.

Правообладателям