Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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»Mannomannomann, das ist ja wieder ein Tag«, stöhnte »Pepe«, wie der Dorfschutzmann von Freunden und Bekannten genannt wurde, als er den Sachverhalt zu Protokoll nahm. Dankbar nahm er den angebotenen Kaffee und verschmähte auch das offerierte zweite Frühstück nicht. »Und Dr. Klein ist sicher, dass die Verletzungen von einem Hund herrühren?«
»Ja, eigentlich ein Wunder, dass die Stute überlebt hat. Irgendwas muss den Hund, der ja ziemlich groß gewesen sein muss, gestört haben. Vielleicht hat Tila, so heißt das Pferd, ihn ja mit einem Tritt verletzt. Da sind einige Spuren noch zu erkennen.« »Die schaue ich mir gleich mal an«, versetzte Pepe, »ich komme gerade von einem Unfall auf der 404. Da ist ja wohl ein größerer Hund angefahren worden. Vielleicht war das der Missetäter.«
»Das wäre zu hoffen. Was ist denn mit dem?«
»Ja, der ist offenbar verletzt, aber verschwunden. Ich werde mal sehen, ob wir den nachsuchen können? Ich gebe Euch dann Bescheid!«
Eine halbe Stunde später saß der Dorfsheriff dem Großbauern Carl-Johann Deepenow gegenüber. Der schwerreiche und ebenso gewichtige Mann hatte sich gerade seinem opulenten Frühstück gewidmet. Eine heilige Handlung, bei der er sich ungern stören ließ. Lediglich jagdliche Angelegenheiten wurden als hinreichender Grund angesehen. Außerdem hatte er bereits eine halbe gebratene Ente und eine Schüssel Bratkartoffeln, in reichlich Speck gebraten, sowie drei Stücke Sauerfleisch von je etwa dreihundert Gramm eingefahren, so dass der Hungertod nicht mehr unmittelbar drohte. Während er sich jetzt, zum Abschluss sozusagen, noch zwei Brötchen mit reichlich gewürfeltem Schinken bepackte, gab er dem immerhin auch mit einer Tasse Kaffee bedachten Polizisten das Zeichen loszulegen.