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Gleich der windgeschlagenen Welle,

die sich lockt und ein Wimpernblinzeln lang

schwebend steht, ehe sie bricht.«

Sehr nachvollziehbar, der Vergleich mit der Welle. Und Lord Byron bezeugt, dass wohl in den letzten Jahrhunderten kein Schnee den 691 Meter hohen Berg geziert hat, Zeugnis eines Klimawandels? Im strengen Winter 2011/12 lag Schnee in Rom. Bestimmt auch auf dem Soratte.

Kein Reisender konnte ihn übersehen, den isoliert wie ein mächtiges Ungetüm ruhenden Kalksteinfelsen inmitten eines weiten Tales, durch das der Tiber fließt. Er ist nicht so stark der Erosion ausgesetzt, wie die Tuffsteinfelsen an den Talhängen, in die der Wind bizarre Formen geschliffen hat, wo nur im Frühjahr grüner Bewuchs zu sehen ist und nur, wenn der Winter feucht war. Im Pliozän, vor zwei bis sechs Millionen Jahren, muss er eine wirkliche Insel im Meer gewesen sein, darauf lassen seine sand- und tonhaltigen Böden schließen. Das wissen Geologen, die sich mit Jahrmillionen beschäftigen, wogegen die etwa 2 800 Jahre, die mich jetzt beschäftigen, nicht mehr als ein Augenblick sind. Noch kürzer, aber schrecklich genug, war die Zeit der deutschen Besatzung von Oktober 1943 bis Juli 1944. Ein strategisch wichtiger Punkt war der Monte Soratte, der von den Alliierten bombardiert wurde. Reste der Militäranlagen sind immer noch zu sehen.

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