Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
132 страница из 156
»Ich komme darauf zurück, vielleicht kann ich demnächst eine Einnahmequelle gebrauchen«, sagte Jakob lachend. Er zog Photos aus der Jackentasche. »Es geht um eine Tätowierung.«
MM sah sie sich an. »Sagt mir nix. Sieht altmodisch aus, wie eine Markierung. Zugehörigkeit, bestandene Prüfung, so was. Auf alle Fälle nichts Schmückendes.« Sie reichte die Photos zurück.
Jakob wehrte ab. »Ich möchte, daß Du sie behältst und im Milieu rumzeigst.«
»Das kann ich nicht, Schatz, ich bin Friseurmeisterin in Schöneberg. Aber ich könnte Erwin und Tülle fragen.«
»Gute Idee, wie geht es denen?«
»Wie soll es schon gehen, wenn man nichts im Hirn hat und auf dem Altenteil sitzt. Hin und wieder gebe ich ihnen zu tun. Sonst waschen sie ja nur noch ihr Auto.«
Erwin und Tülle waren Überbleibsel aus MMs Vergangenheit. Ihr verstorbener Mann war Besitzer einer Bar in Charlottenburg gewesen, in der es neben Alkohol Ausblick auf viel Busen und andere Rundungen gab, auf denen auch klebrige Männerhände landen durften. Das Hauptgericht mußte man sich jedoch woanders holen. Da das niemand im Kiez glaubte und wechselnde Machthaber des Bordsteins immer wieder ihre explosiven Muckis in der Bar von Siegfried Herzl spazieren trugen, hatte das Eigentümerpaar sich durchgerungen, einen Türsteher zu engagieren. Nach einigen flachschädeligen, halbdebilen Fehlversuchen ihres Mannes nahm MM das Ganze in die Hand und tat den Zuhälter Erwin auf, den es allerdings nur im Paket mit Tülle gab.