Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Die Frau zog sich den Eimer mit den Maränen, die sie am Morgen gefangen hatte, zu einem großen Stein, um den Fisch zu verarbeiten. Die linke Hand flach auf dem Fisch, mit der rechten ein schneller Schnitt, um den Bauch aufzuschlitzen, der sich mit resonanzlosem Schmatzen öffnete. Sie leerte die Bauchhöhle mit einer geschmeidigen Bewegung des Messers. Formlos glitten die Innereien am Stein hinab in das Gras, wuchs der Haufen aus glänzendem Abfall. Die Hündin verfolgte jede ihrer Bewegungen mit den Augen, den großen Kopf scheinbar entspannt auf den Vorderpfoten gelagert.
Sie hatte ihr den Namen Eiche gegeben, nach dem Baum, bei dem sie sich gefunden hatten. In ihrer Zeit in Irland hatte die Frau ihre Mittagspausen unter seiner Krone verbracht und an einem Tag im August lag dort eine struppige, magere Hündin mit mißtrauischen Augen. Die Frau hatte ohne zu zögern ihre übliche Position eingenommen und an den Baumstamm gelehnt ihr Brot gegessen. Am nächsten Tag hatte sie der Hündin etwas übriggelassen, nach drei Tagen war das Mißtrauen aus den Augen geschwunden und die große Graue hinter ihr her getrottet. Seitdem waren sie ein Paar. Eiche hatte ein paar schillernde Maränenschuppen abbekommen. Wie eine unvollendete Krone blinkte es auf ihrer Stirn zwischen den hoch aufgerichteten, der Frau zugewandten schwarzen Ohren. Sie hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.