Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Leistungssport«, zischte es aus dem Stollen, »besonders die Disziplinen auf dem Jungenklo.«
Jakob starrte den Klassenlehrer an. Jetzt waren an beiden Ohren Ringe, auch in der Nase und der rechten Augenbraue. Sie schossen Blitze ab, wie eine zerstörte Hochspannungsleitung. Es knisterte und zischte.
»Unser Sportlehrer ist eine Schwuchtel, so sieht es aus«, donnerte der Stollen. »Und bei Alexander konnte er sich nicht beherrschen. Ich habe sie selbst gehört, auf dem Klo, nach Schulschluß, an seinem achtzehnten Geburtstag. An Alexanders Stelle wäre ich auch nicht wiedergekommen, so wie das klang. Wäre das Gebäude nicht aus der Gründerzeit, die Wände wären eingestürzt.«
Der Geiselnehmer sprang auf, schoß auf den Stollen zu und brachte ihn mit der Faust zum Einsturz. Als er sicher war, daß das eine Maul gestopft war, drehte er sich um und fixierte Lars Thom. Die anderen Lehrer drückten sich weg, der Bürstenhaarschnitt – Mathe, Physik, Chemie – warf sich mit fesselfreien ausgebreiteten Armen vor den Sportlehrer. Jakob sprang auf, sah den Geiselnehmer auf sich zustürzen, umgeben von Brillanten, die funkelten wie ein Sternenregen. Wladimir nahm das Gesicht des Sportlehrers an, die Augen wechselten die Farbe in rasender Folge. Sein Mund öffnete sich und es fielen lauter Sternschnuppen heraus. Die Milchstraße war längst voll. »Wir lieben uns«, war das Letzte, was er hörte. Hanna, dachte er, ich falle.