Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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Von einem Tag auf den anderen war sie wie vom Erdboden verschluckt. Hannas Schwestern trudelten aus allen Weltregionen ein, füllten die Wohnung mit Tränen und Hilflosigkeit. Die Polizei beschwichtigte, gab sich vorübergehend Mühe und stellte schließlich die Suche ein. Die Schwestern kehrten zurück in ihre Leben, Hanna saß allein in der riesigen Wohnung auf dem Dielenboden, um die Ecke kroch die alte Schildkröte, Hanna weinte und rief Grete an. Die engagierte einen Privatdetektiv, warf ihn nach vier erfolglosen Wochen hinaus und zog an den Rüdesheimer Platz.
Hanna verlernte das Weinen und wurde eine ernste junge Frau.
Mit trödelnden Rockschößen sah Hauptkommissar Oskar Blum seinen Freund traumwandlerisch den Flur hinunterschaukeln. Er zog Jakob in sein Büro. »Und, was wollte Focke?«
»Mir einen Fall andrehen.«
»Wundert mich nicht, Dein Fehlen reißt eine Riesenlücke in den Dienstplan. Wir arbeiten wie die Tiere.« Oskar hüpfte auf die Tischplatte.
»Welche?«
»Was meinst Du?« Oskar sah seinen Freund an. Die Freizeit an irgendwelchen Gewässern hatte seine Haare durcheinandergewirbelt und zwei rötliche Halbmonde auf die Wangen gelegt, direkt unter den Rand seiner altertümlichen Nickelbrille.