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Das Kosmopolitische des Vaters hatte sich vererbt. Hannas Mutter unternahm, als Biologin mit Hang zur Flora ferner Länder, weite und ausgiebige Forschungsreisen, um Setzlinge für die Wissenschaft und Samen für den adeligen Nachwuchs aufzunehmen und kehrte fünf Mal geschwängert von fremden Kontinenten zurück.

So wuchs, in einer riesigen Altbauwohnung am Rüdesheimer Platz unter drei Meter zehn entfernten Decken, Hanna heran, umrankt von tropischen Pflanzen, die in ihrem explodierenden Wachstum zum Ausdruck brachten, daß auch sie inmitten dieser interkontinentalen Weiberschar nichts vermißten.

Die Anlage der von Bredowschen Familie hatte sich durch Jahrhunderte, Pestilenzen und Kriege geboxt und war in den Mädchen, trotz der aufmüpfigen Erzeugerwahl ihrer Mutter, erstaunlich dominant geblieben. Auf den in Hessisch Sibirien abgehaltenen Familientreffen wurden mandelförmige Augen und undeutscher Teint skeptisch beäugt, bis die Mädchen auf Bredows Schulterhöhe herangewachsen waren. Dann nahm man sie auf, nicht ohne Stolz, sich, genetisch gesehen, mal wieder behauptet zu haben.

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