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Mit den Jahren zogen die ersten Schwestern in die Welt hinaus. Hanna schlief vor der Wohnungstür und fragte, wo Amerika läge. Grete kaufte ein Kaninchen, das bald, nach Hannas Diagnose, es litte unverkennbar unter Einsamkeit, die kein Mensch zu beenden imstande sei, Gesellschaft bekam und kurz darauf hoppelnden Nachwuchs.

Drei Wochen später zog ein Igel, der Gefahr lief, in einem Berliner Park bei Plusgraden zu erfrieren, in die Wohnung, und nahm das reichhaltige Futter so gut an, daß er erst sieben Monate später, begleitet von Hannas Tränenbächen, kugelrund unter den freien Himmel und die dicken Laubschichten Berlins zurückkehrte. Zum Igel kamen Meisen mit gebrochenen Flügeln, eine blinde Drossel, zwei vom Biergarten gegenüber verscheuchte Streifenmäuse, die alte Schildkröte einer verstorbenen Nachbarin und, inmitten eines ausgeklügelt gebauten Terrariums von beachtlicher Größe mit Badeteich und Mittelgebirgsimitat, eine Hamsterfamilie.

Hanna hegte und pflegte sie alle. Wie die Bewohner der Arche Noah rückten Tiere, die sich sonst nie begegnet wären, um ihre kleine Zoodirektorin zusammen, ließen sich Geschichten vorlesen und hörten dem Cello zu.

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