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Im Auto, wieder auf dem Spandauer Damm, versuchte ich krampfhaft, an Weihnachten zu denken. Bach, Weihnachtsoratorium, Gänsebraten. Halt, nein, der wanderte doch später …

»Was machen wir nun?«, fragte Günter.

Ich sagte nichts.

Tanja Dückers

Der Gast

Der Luftstoß seiner plötzlichen

Bewegungen hat die Installation des

norwegischen Künstlers in Gang gesetzt.

Mein Bruder tritt mich unterm Tisch. Ich sehe seine bedeutungsvoll aufgerissenen Augen. Dann grinst er harmlos in Richtung Tür und murmelt mit lebkuchenvollem Mund »Frohes Fest«.

»Schön, dass Sie da sind« meine Mutter schüttelt dem Fremden die Hand, wobei sie, wie mir scheint, etwas übertrieben erfreut wirkt. Sie macht eine etwas unsichere, ausladende Geste hin zu unserem riesigen Berliner Zimmer mit Erker: »Das ist äh … so unser Wohnzimmer. Nichts Besonderes. Machen Sie es sich doch gemütlich! Was trinken Sie denn?«

Der Mann mit dem zerschlissenen Cord-Anzug, dem langen grauweißen Haar, das mich irgendwie aufgrund seiner merkwürdigen Geschecktheit an ein Hundefell erinnert, blickt sich staunend um. Meine Eltern sammeln Kunst: Überall stehen, liegen, hängen Gemälde, Figuren, Plastiken, Collagen, seltsame Installationen, Spielzeugmonster und so weiter. Eine riesige Metallkonstruktion, die beim leisesten Windstoß in Bewegung gerät und viele unterschiedliche Glöckchen, Rasseln, Pfeifen und Schellen zum Klingen bringt, bimmelt über uns und lässt unseren diesjährigen Gast erschrocken an die Decke blicken.

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