Читать книгу Tatort Heuriger. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
19 страница из 44
Sie saßen mit zwei Ehepaaren am Tisch, die offensichtlich befreundet waren. Die Männer wirkten trinkfest oder sahen zumindest so aus. Die Frauen teilten sich ein Schweinsbratenbrot.
Er hatte eine Unterhaltung mit den Männern begonnen, seine Kindheit und Jugend in Floridsdorf aufleben lassen. Sie kannte die alten Geschichten und sah gelangweilt auf das bunte Treiben in der Kellergasse. Die Sonnenbrille hatte sie aufbehalten. Der Kren auf dem Schweinsbratenbrot der Frauen biss ihr in den Augen.
Ihr Mann hatte sich ein Blunzngröstl von der Theke geholt. Er schob ihr den Teller hin. Sie nahm einen Bissen. Er würde ja doch keine Ruhe geben, bevor sie nicht gekostet hatte. Er schmatzte genüsslich. Es widerte sie an. Allein die Art, wie er sich das Essen ins Gesicht stopfte – sie unterdrückte den Impuls, ihn zu stoßen, damit ihm die Gabel in den Gaumen fuhr. Sie malte sich aus, wie er sich verschluckte, panisch nach Luft schnappte, blau anlief und, während sie seine Hand hielt, röchelnd sein Leben aushauchte …