Читать книгу Tatort Gemeindebau. 13 Kriminalgeschichten aus Wien онлайн
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»Da hätte doch spätestens bei der Obduktion was auffallen müssen«, entgegnete die Christl.
Ich winkte ab. »Geh, warum sollte man eine Alte, ohne dass es einen Verdacht gibt, aufschneiden? Das kommt doch viel zu teuer und außerdem gibt’s nicht genug Pathologen. Es wird gespart, wie überall.« Ich schenkte mir nun auch einen Sliwo ein und nahm einen ordentlichen Schluck.
»Und was tun wir jetzt? Sollen wir ihn anzeigen?«, fragte die Christl.
Ich schüttelte den Kopf. »Mit welchen Beweisen? Wen interessieren denn schon ein paar tote alte Weiber aus einer Zinskaserne?«
»Du hast recht. Wahrscheinlich glaubt die Polizei sogar, wir fantasieren uns da was zusammen und wollen uns wichtigmachen, weil uns fad ist.« Die Christl hatte sich aufgerichtet und die Arme auf den Tisch gestützt. »Also, was machen wir?«
Ich griff nach der Flasche und schenkte uns fürs Erste einen weiteren Obstbrand ein. Die Erkenntnis, dass der attraktive Elektriker, für den fast alle aus unserer Runde schwärmten, uns in Wahrheit mit seinem Schmäh nur hatte einkochen wollen, damit er leichtes Spiel mit uns hatte, ließ uns immer zorniger werden. Während wir am Sliwowitz nippten, debattierten wir, wie wir die Sache am besten angehen könnten. Nach und nach entwickelte sich ein Plan. Es war schon sehr spät, als wir uns beim fünften Sliwo auch über die letzten Details einig wurden.