Читать книгу Tod im Kirnitzschtal онлайн
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Er rannte zum ersten Wagen, setzte sich in den Führerstand und fuhr ohne den vorgeschriebenen Halt am Abzweig nach Ostrau direkt zum Straßenbahndepot. Dort wurde er von seinem Chef Gustav Neusche empfangen. »Die von der Polizei haben gesagt, du hättest mal lieber da bleiben sollen! Aber nu biste schon mal hier, da könn’ mir den Wagen ooch offs Abstellgleis stellen, und du kannst deine Runde mit der Bahn machen. Kannst die Fahrt ja nicht ausfallen lassen.«
Sie koppelten den Wagen mit dem blinden Passagier ab, hängten einen neuen dran, und mit einem Blick auf die Uhr schickte der Chef der Straßenbahn seinen altgedienten Straßenbahner Kunath auf die Runde ins Kirnitzschtal. Er hatte ja schon einiges erlebt im Tal, aber einen Toten in der Bahn, so was hatte es bisher noch nicht gegeben.
Neusche wartete mit dem Toten im Waggon auf dem Abstellgleis. Zehn Minuten später war die Ärztin aus Bad Schandau da und diagnostizierte, was zu diesem Zeitpunkt schon alle wussten, dass nämlich der Mann das Zeitliche gesegnet hatte.