Читать книгу Tod im Kirnitzschtal онлайн
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Als wieder Ruhe vor seiner Tür eingekehrt war, griff er zu seinem Handy und rief Mandy an. Er legte sich entspannt zurück, um seiner Stimme das spezielle Timbre zu geben, auf das alle Frauen ansprachen. Obwohl er nicht übel aussah, hatte er in dem halben Jahr, das sein Singledasein nun dauerte, schon festgestellt, dass es nicht so sehr auf das Aussehen ankam. Er fand sich eher durchschnittlich. Sein Kinn war markant, ein wenig wie bei Michael Schuhmacher, seine Haare braun, seinem Körper sah man nicht unbedingt an, wie durchtrainiert er war. Es kam mehr auf ein selbstbewusstes Auftreten an.
Der Bürostuhl knarzte unter seinen ein Meter zweiundachtzig.
Drei Minuten später tänzelte er hochgestimmt die Treppe hinunter und machte sich auf den Weg in die Kantine. Mandy hatte sich für den Abend auf ein Bier mit ihm verabredet. Morgen würde er wissen, ob sie eine echte Schwarzhaarige war …
Auch in Bad Schandau schien die Sonne freundlich vom Augusthimmel und tauchte den Stadtpark am Donnerstagmorgen in goldenes Licht. Gut gelaunt marschierte Karl Kunath, seit 23 Jahren Straßenbahnfahrer bei der Kirnitzschtalbahn, auf seinen kurzen Beinen quer durch den Stadtpark. Die Mütze saß keck auf den dunklen Haaren, seine Uniform war frisch gewaschen, das hellblaue Hemd sogar gestärkt. Karl Kunath hörte die Vögel zwitschern und sah, dass in der Kurklinik ein paar Hundert Meter weiter reger Betrieb herrschte; hier wurden neue Patienten ein- und Lebensmittel angeliefert. Kunath grüßte die Besitzerin des Kiosks an der Straßenbahnhaltestelle, die gerade dabei war, ihre wenigen Tische und Stühle vor den Pavillon zu stellen.