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»Auf mich hatte es am Tatort so gewirkt, als sollte er gezwungen werden, einen Segen zu empfangen«, fuhr Dr. Stein schnell dazwischen, bevor Dess antworten konnte. »Oder es sollte an Jesus Christus erinnern. Ihm wurden die Hände ans Kreuz genagelt.«

Maria kommentierte keine der beiden Äußerungen, von denen ihr weder die eine noch die andere plausibel erschien.

Dess fuhr mit der Untersuchung fort und inspizierte akribisch die Hautoberfläche mit einer starken Lupe. Doch hier war nichts Auffälliges oder Ungewöhnliches festzustellen. Dann wurde der Leichnam auf den Bauch gedreht, sodass alle Anwesenden die Wunde im Nacken sehen konnten.

»Im Bereich des vierten und fünften Nackenwirbels wurde ein Stück Haut, circa fünf mal drei Zentimeter, entfernt«, erläuterte Desmond laut, während er die Wundränder genauer inspizierte. »Mit einem Messer herausgeschnitten. Post mortem. Keine Nachblutungen an der Wunde erkennbar.«

Der Tote wurde wieder auf den Rücken gelegt und der Obduktionsassistent begann, den Schädel von Bernhard Molberg mit einer Handsäge zu öffnen. Das dabei entstehende Geräusch verursachte nicht nur bei Maria Unbehagen, sondern auch bei den Umstehenden, wie sie an deren Mienen ablesen konnte. Desmond entnahm das Gehirn und legte es sogleich auf eine Platte, die am Fußende des Stahltisches angebracht war. Dort schnitt er es fein säuberlich in Scheiben, um innere Blutungen auszuschließen. Seine Beobachtungen sprach er mit leiser, routinierter Stimme in sein Diktiergerät.

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