Читать книгу Kopflos in Dresden онлайн
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Dr. Petermann ragte aufgrund seiner imposanten Erscheinung deutlich heraus, er maß locker über eins neunzig. Aus dem wie aus Granit gemeißelten Gesicht stachen eine große, gebogene Nase und ein kräftiges, kantiges Kinn hervor. Mit seinem kahl rasierten, gebräunten Schädel, der im kalten Licht der Neonröhren glänzte, und dem tiefen Grübchen in seinem energischen Kinn versprühte er den virilen Charme eines testosterongesteuerten Riesen.
Wie immer war er mit einem überlangen, grünen Kittel bekleidet, über den er eine Schürze aus dickem Kunststoff gebunden hatte. Gegen diese exzentrische – zu allem Überfluss trug er auch noch einen kleinen silbernen Ohrring – und sehr präsente Erscheinung verblassten alle anderen Personen, die sich hier versammelt hatten.
Sein Medizinerkollege, der als Nebenobduzent fungierte, und Staatsanwalt Dr. Schmücke, ein verhutzeltes Männchen mit verkniffenem Gesichtsausdruck, unterhielten sich leise im Hintergrund. Des Weiteren waren ein Facharzt im Praktikum, eine Assistentin und zwei verschüchtert aussehende Medizinstudenten zugegen. Ein solch spektakulärer Mord ereignete sich nicht oft, und die Obduktion war für sie alle eine geeignete Gelegenheit, ihre Kenntnisse zu erweitern.