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Roth musste seinen abschätzigen Blick bemerkt haben, denn augenblicklich reckte sie kampfeslustig das Kinn nach vorne, warf den Kopf zurück und konterte seine unausgesprochene Kritik mit den Worten: „Wenigstens habe ich ein Privatleben und vegetiere nicht so langweilig dahin wie du, Rotten!“

Ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte sie sich ihr iPad und marschierte zum Konferenzraum. Dort hatte sich bereits ihr kleines Team versammelt. Emma nickte kurz in die Runde und setzte sich auf einen der ungemütlichen Plastikstühle. Links neben ihr nestelte die Sekretärin Malin Meyer nervös in irgendwelchen Unterlagen herum. Eigentlich war sie promovierte Germanistin und daher gnadenlos überqualifiziert, aber da die Arbeitsmarktlage für Geisteswissenschaftler eher schlecht war und Malin alleine ein Kind zu versorgen hatte, war sie dankbar für ihren zuverlässigen Job im Vorzimmer von Emmas Abteilung. Sie kam morgens pünktlich um acht, aß um ein Uhr in der Kantine einen schlappen Salat zu Mittag und verließ exakt um vier Uhr ihren penibel aufgeräumten Schreibtisch. Sie war eine hübsche junge Frau mit blonden, langen Haaren und einem üppigen, kurvenreichen Körper, der, neben ihrem Namen, eine skandinavische Herkunft vermuten ließ.

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