Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Der verächtliche Blick, mit dem Kurt seine Frau bedachte, ließ Leo frösteln.
»Seit wann gibt es diesen Markt?«, erkundigte sie sich, ohne auf Linas Frage einzugehen. »Stammt der noch aus der Zeit von Wilhelm Busch?«
|64|»In der Tat«, sagte Kurt, zwang seine Brille auf die Nasenwurzel zurück und begann zu dozieren. »Er war schon zu Buschs Zeiten überregional bekannt als Heiratsmarkt. Nach getaner Arbeit hatten die Leute endlich Zeit, sich nach einem geeigneten Partner umzusehen. Hier in Wiedensahl traf sich das heiratswillige Jungvolk.«
Herrje, wie aufregend. In der nächsten halben Stunde wurde Leo lückenlos über die Geschichte Wiedensahls im Allgemeinen und Ursprung und Tradition des Martini-Marktes im Besonderen aufgeklärt. Nichts davon schien in irgendeinem Zusammenhang mit Onkel Ludwig und dem mysteriösen Treffpunkt zu stehen. Und dass ihr Onkel hier ein Rendezvous gehabt hatte, konnte sich Leo nur schwer vorstellen.
»Was ebenfalls zum Markt gehört«, schloss Kurt, »und zum Abschluss dieses Essens keinesfalls fehlen darf, ist ein ordentlicher Grüner.«