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Bald bogen sie nach links in die Gotzkowskystraße ab, dann ging es über die Spree hinweg und die Franklin- und die Marchstraße hinunter.

»Noch jemand zugestiegen, noch jemand ohne Fahrschein? Wer will noch mal, wer hat noch nicht?«

Walter Kusian hatte schon gehofft, dass es die Schaffnerin nicht mehr schaffen würde, sich bis zu ihm hindurchzuquetschen, nun aber stand sie vor ihm und klimperte mit ihrem Galoppwechsler. Wie Claire Waldoff sah sie aus. Dieselbe Kodderschnauze, dieselbe heisere Stimme: Wer schmeißt denn da mit Lehm … Er mochte diesen Typ von Frau. Eine, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ. Auch wenn es ihn in diesem Falle 20 Pfennige kostete.

»Knie …« Er hatte seinen Fahrschein gerade eingesteckt, da musste er auch schon aussteigen. Zwar war Ernst Reuter schon West-Berliner Bürgermeister, aber der große Platz, wo die Untergrundbahn auf ihrem Weg zwischen Zoo und Ruhleben mit einem sanften Knick von der Hardenbergin die Bismarckstraße bog, was im Linienplan wie ein gebeugtes Knie aussah, trug seinen Namen noch lange nicht. Die Randbebauung war total zerstört, und langsam begann man, die Riesenfläche freizuräumen. Als sollte hier ein innerstädtischer Flughafen angelegt werden. Die meisten total zerstörten Häuser gab es in der Berliner Straße, später Otto-Suhr-Allee, auf der man zum Charlottenburger Rathaus und zum Schloss gelangte. Dorthin wandte sich Walter Kusian nun. An der Ecke Cauerstraße sollte er beim Enttrümmern helfen. Die 54 Richtung Spandau/Johannesstift überholte ihn. Er träumte davon, da draußen ein Häuschen zu haben. Mit so viel Rente, dass er nicht mehr zur Arbeit musste. Einmal was vom Leben haben.

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