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»Wat machste ’n so die Feiertage über?«, fragte Arthur.

»Ich blase …«

»Weihnachtslieder?«

»Nee, Trübsal. Höchstens, dass ich mal zu meiner Schwägerin fahre …«

Arthur lehnte seine Schippe gegen die kleine Mauer, die sein Kollege aufgeschichtet hatte. »Herr Ober, ’n Bier.«

»Momentchen, Kollege kommt gleich.«

Dieser Dialog bezog sich darauf, dass Walter Kusian bis vor kurzem in der Casablanca-Bar in der Augsburger Straße als Kellner gearbeitet hatte, dort aber entlassen worden war. Einer der Stammgäste, ein wohlhabender Filmkaufmann, hatte ihn wiedererkannt und es daraufhin abgelehnt, von einem alten Nazi bedient zu werden. Bei dem sich anschließenden Dialog war Walter Kusian dann etwas ausfallend geworden.

Endlos dehnte sich der Tag. Es war trübe und nasskalt. Walter Kusian hätte nichts dagegen gehabt, wenn ein Mauerbrocken heruntergekracht wäre und ihn getötet hätte. Das Beste am Leben war ein Ende ohne Schrecken. Arthur konnte sich wenigstens auf den Feierabend freuen. Mit seiner Familie draußen in der warmen Laube. Er aber … Den ganzen Abend allein in seiner kalten Bude. Hoffen konnte man nur, wenn man Geld hatte, viel Geld … Der Möbelhändler drüben, der auf seine Träger aufpasste, dass sie die teure Anrichte auch heil nach oben trugen, der hatte bestimmt eine Menge Zaster. Möbel von GG – eine Pfundsidee. Das GG stand für Gregor Göltzsch, wie Walter Kusian aus der Zeitung wusste. Den beiseite schaffen, seinen Tresor öffnen und … Es war ein Gedanke, der ihn mehr erwärmte als der Glühwein, den der Chef spendierte, als es dunkel wurde und er kam, die Werkzeuge wieder einzusammeln. »Feierabend!«

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