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Walter Kusian ging zur Haltestelle, um auf die nächste Straßenbahn zu warten, und stieg dann in die völlig überfüllte 2. Der Beiwagen hatte keine Türen, und so stand er auf der Plattform halb im Freien und fror sich einen ab. In der Turmstraße sah er zwei gackernde Frauen. Sie kamen gerade aus dem Robert-Koch-Krankenhaus. Es war Elisabeth Kusian mit ihrer Freundin Anni.

»Hallo, Schwägerin!«, rief er hinüber.

»Hallo, Schwager.«

»Hast du heute Abend ’n bisschen Zeit für mich?« Elisabeth Kusian hob die rechte Hand, um damit ein paarmal vor dem Gesicht hin und her zu fahren, als ob er nicht mehr alle hätte. »Nee, bestimmt nicht.«

»Pass bloß auf, dass sich deine Knochen nicht auch mal in irgend ’ner Ruine finden«, murmelte Walter Kusian beim Weiterfahren.

Kapitel 3

Hannes Seidelmann, gelernter Telegraphenbauhandwerker, war Störungssucher bei der Post und als solcher ein ziemlich freier Mann. Sein Vorgesetzter saß in der Skalitzer Straße am Prüfschrank und konnte nur schwer kontrollieren, wie schnell ein kaputtes Telefon repariert war und was er zwischen zwei Aufträgen so alles anstellte – zum Beispiel mal eben schnell nach Hause fuhr und Kaffee trank. Oder in seiner Laube nach dem Rechten sah. Oder seine Geliebte kurz beglückte. Heute aber hatte er sich offiziell abgemeldet.

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