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»Das ist mir irgendwie peinlich.«

»Dann lass uns mal gucken, ob wir in seinen Sachen was finden.«

Gerda winkte ab. »Das ist doch Quatsch, das haben wir doch schon x-mal gemacht.«

»Vielleicht haben wir wirklich was übersehen?«

»Na schön …«

Das Ziehharmonikabett, auf dem Hermann Seidelmann genächtigt hatte, stand in einem schmalen halben Zimmer, das sie als Kammer bezeichneten. Früher hatte es als Mädchenkammer gedient, jetzt war es die Rumpelkammer. Hermanns Koffer war aufgeklappt und bot den Anblick von langen Unterhosen, schlecht gebügelten Oberhemden und zusammengerollten Socken. Darüber hing an einem locker in der Wand sitzenden Nagel ein Anzug, der arg nach Kneipe roch.

»Hast du denn in dem schon nachgesehen?«, fragte Hannes seine Schwester.

»Ja, na klar, was hast du denn gedacht.« Sie konnte nicht anders, als barsch zu sein. »Guck mal, was der Hermann für schöne Schlipse hat.« Sie hielt zwei hoch.

»Den schönsten hat er doch umgehabt, als er weggegangen ist: den blauen mit den gelben und den roten Streifen. Den hat er schon früher immer umgebunden, wenn er zu einem Rendezvous gegangen ist. Mensch, du …« Hannes Seidelmann fiel ein, dass sein Bruder ihn gleich nach seiner Ankunft gefragt hatte, wo er denn hier in West-Berlin am besten Präservative herbekam. »›Männerschutz‹? Beim Friseur, wenn du Haare schneiden gehst.« Und wo verbarg ein Mann die, wenn er sich ins Nachtleben stürzte? In einem kleinen Geheimtäschchen am Hosenbund, rechts unter dem Gürtel. Da also sah er nach.

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