Читать книгу Schwarze Krähen - Boten des Todes онлайн
141 страница из 192
„Also, du bist mir ja eine! Ich hoffe, du wirst mir nicht auch eines Tages untreu?“, ließ er sie seinerseits verunsichert wissen.
„Nein“, antwortete sie ernst. „Dafür ist meine Liebe zu dir viel zu stark und außerdem kann ich dich sehen, riechen und vor allem fühlen, Gott jedoch nicht. Dich werde ich mein ganzes Leben lieben“, versprach sie ihm. „Beten werde ich weiterhin zu ihm. Ich möchte nicht völlig mit ihm brechen.“
Gordon bedachte ihren gesamten Körper mit Küssen und Melissa erschauerte immer wieder vor diesem intensiven Gefühl auf ihrer Haut. Seine Lippen und seine Hände erweckten erst so richtig ihre Sinne. Weit nach Mitternacht, es wurde sogar schon bald Morgen, da stahlen sich die beiden zurück ins Kloster.
Von Mitte Mai bis in den August hinein ging es in der Kinderklinik wirklich sehr hektisch zu. Sie betreuten ständig eine Menge Kinder mit schweren Durchfallerkrankungen und mehrere Fälle mit Hirnhautentzündung auf der Station. Melissa musste viele Schwestern als Sitzwachen bei den schwerkranken Kindern einsetzen. Sogar sie selbst übernahm Wachen in der Nacht. Tage und Nächte kämpften sie um deren Überleben. Die Stationsschwester kam kaum zum Essen, aber sie hatte überhaupt kein Verlangen danach. Ein seltsames Mißempfinden befiel ihren gesamten Körper. Sie fühlte sich nicht wohl und dauernd kam eine Welle von Übelkeit in ihr hoch. Auch musste sie sich des Öfteren übergeben. Sie glaubte schon, sich bei einem Kind infiziert zu haben. Doch die Übelkeit nahm an Intensität zu. Zusätzlich stellten sich Magenkrämpfe ein. Ebenso behielt sie kaum noch einen Schluck Flüssigkeit bei sich. Ihre wunderschöne, braune Haut nahm einen aschfahlen Ton an und unter den Augen bildeten sich tiefe, dunkle Schatten. Zum Schwimmen und Erholen blieb keine Zeit mehr. So konnte sie sich seit dieser einen letzten Nacht nicht mehr mit Gordon treffen.