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„Mutter Oberin, ich habe Ihnen etwas zu beichten.“ Melissa schlug die Augen nieder. „Ich bekomme ein Baby.“ So, nun hatte sie es gesagt. Sie holte tief Luft und sah ihre Vorgesetzte flehentlich an.

Es entstand erst einmal eine Pause. Dann erkundigte sich die Mutter: „Stehst du zu dieser Schwangerschaft?“ Mit einem Mal duzte sie ihre Untergebene.

„Ja, auf jeden Fall. Ich könnte kein Kind abtreiben.“ Die Augen der Schwester strahlten. „Ich liebe Gordon über alles. Dieses Baby ist die Krönung unserer Liebe. Wegen meines Fehltritts habe ich bereits mit Gott gesprochen. Ich glaube fest, dass er mir vergibt, sonst hätte er mir nicht dieses besondere Geschenk eines neuen Lebens gemacht.“

„Wenn Gott dir schon vergeben hat, muss ich dir wohl auch vergeben.“ Die Oberin lächelte ihr zu. „Noch dazu, wenn du in meine Familie einheiratest. Jedenfalls darf ich dich behalten. Ab jetzt bin ich für dich Tante Rose.“ Die Mutter umarmte Melissa freundschaftlich. „Bis zur Hochzeit kannst du hier bleiben und deinen Habit tragen. Dann allerdings musst du gehen und dir mit deinem Mann eine Wohnung suchen. Wenn du Sehnsucht nach uns bekommst, darfst du jederzeit kommen und uns besuchen. Ich möchte doch euer Baby auch kennenlernen“, machte sie ihrer Ordensschwester Hoffnung.

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