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Gerd Gierbich sah aus dem Fenster und wartete schon den ganzen Tag darauf, dass sich die Entführer meldeten, um ihm mitzuteilen, wo sein Sohn verblieben sei. Nero Hammer hatte ihm eingebleut, ein möglichst langes Telefonat zu führen. Das sei die beste Chance, den Standort der Entführer zu ermitteln, um sie doch noch festzunehmen. Raphaels Vater, der die Nacht zuvor mit dem Taxi nach Hause kam, hatte von den Ratschlägen des Polizisten die Nase voll. Draußen im Wiesengrund, der Gründlach entlang, bewegte sich ein unscharfer roter Klecks, der größer wurde und auf die Villa zumarschierte. Der Klecks trug etwas vor sich her. Gerd Gierbich setzte seine Brille auf. Der Klecks war nun scharf und deutlich zu erkennen. Ein feuerroter Hahn mit einem seltsam gekrümmten Schnabel näherte sich. Die Augen von dem Vieh waren schwarz wie die Nacht finster und riesengroß. Überhaupt hatte er noch nie so einen Monsterhahn gesehen. Zum Fürchten. Das Federkleid leuchtete wie prasselndes Feuer. Dann bemerkte er den braunen Pappkarton, den das Federvieh vor sich her trug. Gerd Gierbich stieß den Kommissar am Arm und deutete zum Fenster hinaus. „Raphael!“, rief im Hintergrund Gunda Gierbich, „mei Bu is widder do!“ Dann stürzte sie in ihren Hausschuhen zur Tür hinaus. Erst jetzt begriff der Hausherr und rannte hinterher. Er überholte seine Frau und stürmte auf seinen Sohn zu. „Babba, iech bin der Nachtgiger, hasd du ka Angsd vor mier?“

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