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Kutscher rüttelte noch einmal an der Schulter des Mannes, doch der zeigte wieder keine Reaktion. Am besten, er höbe ihn erst einmal hoch. Also zog er am Oberarm. Doch der löste sich kaum von der Brust des Mannes. Konnte er etwa angefroren sein? Kutscher zerrte stärker am Arm und rollte den Mann auf den Rücken … oder vielmehr das, was von ihm übrig war. Der Teil des Gesichts, der bis eben auf dem Boden gelegen hatte, war bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Stirn, Wange und Kiefer bildeten eine Kraterlandschaft aus Fleischklumpen mit einer Soße aus Blut und Straßendreck.

Kutscher sprang entsetzt auf und rutschte durch den Schlamm. Nur weg von der entstellten Leiche! Erneut fing er einen Sturz ab, indem er sich an der Wand festhielt. Es gelang ihm, den Würgereiz zu unterdrücken. Zum Glück lag der Kopf nun mit der unverletzten Seite zu ihm. Von hier sah es fast so aus, als wäre der Mann friedlich entschlummert.

Jetzt erkannte Kutscher den Toten: Vor ihm lag Claudius Orlog, der Herausgeber der Bacchus-Blätter, ein stadtbekannter Literaturkritiker. Neben dem Leichnam entdeckte er einen Dachziegel. Daran klebte Blut.

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