Читать книгу Tödliche Zeilen. Historischer Leipzig-Krimi онлайн
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Kutscher lächelte, während ein paar Schneeflocken auf dem Revers seines Überziehers landeten und sofort schmolzen. Auch auf dem Gehweg blieb das Weiß nicht liegen, sondern verwandelte sich, kaum auf dem Boden angekommen, in Matsch.
Einige Schneeflocken fielen ihm in die Augen, so bemerkte Kutscher den seltsamen Haufen auf dem Weg erst, als er darüber stolperte.
»Verflucht!«, rief er. Gerade rechtzeitig fing er den Sturz ab und schlitterte übers Pflaster. Am Sims des Hauses fand er Halt, holte tief Luft und sah zu Boden. Da lag jemand, auf der Seite, eigentümlich zusammengekrümmt. Kutscher musste den armen Kerl mit dem Schuh an den Rippen erwischt haben. Der Mann rührte sich nicht. Ob er ohnmächtig war? Oder den Rausch des Alkohols ausschlief? Jedenfalls spielte der Mann bei der Kälte mit seiner Gesundheit.
Kutscher beugte sich hinunter und rüttelte ihn an der Schulter. »Kommen Sie, mein Herr, das scheint mir nicht der rechte Ort für ein Schläfchen zu sein!«
Der Kerl rührte sich immer noch nicht. Erst jetzt fiel Kutscher auf, dass er baren Hauptes da unten ruhte. Matsch hatte sich in den Haaren verfangen. Der Hut lehnte ein paar Meter weiter an der Wand des Nachbarhauses. Vermutlich lag der Mann schon eine ganze Weile am Boden.