Читать книгу Tödliche Zeilen. Historischer Leipzig-Krimi онлайн
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Richter saß bereits wieder auf dem thronartigen Stuhl hinter seinem Schreibtisch aus Edelholz. Der Direktor wies Wank den Platz auf dem Schemel davor zu. »Schön, dass Sie da sind, Herr Wank. Was treiben denn die Verbrecher der Stadt?« Es klang, als stelle sich Richter die Frage selbst. Tatsächlich nahm er den Durchschlag von Wanks neuestem Beitrag für die Rubrik Polizeiliches in Leipzig in die Hand. Das Manuskript befand sich längst in der Druckerei, denn die Leipziger Ausgabe wurde als Nachmittagsblatt in wenigen Minuten ausgeliefert. Der Direktor las vor: »In einem 24 Jahre alten stellungslosen Handlungskommiss aus Halle wurde jener Dieb ermittelt und zur Haft gebracht, der sich in mehreren Fällen in Gasthäuser einlogiert und Betten entwendet hatte.« Richter überflog die nächsten Zeilen lediglich und murmelte: »Fein, eine 26-jährige Diebin wurde zur Strecke gebracht. Ach, und hier ermittelt die Polizei in einer Messerstecherei.« Der Direktor sah von dem Papierbogen auf und ergänzte: »Die Beamten Seiner Majestät überführen die Übeltäter reihenweise. Und wir vermelden das in unserer Rubrik. So soll es sein.«