Читать книгу Tödliche Zeilen. Historischer Leipzig-Krimi онлайн
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Edgar Wank verließ das Redaktionsgebäude der Leipziger Zeitung und trat auf die Poststraße. Obwohl es erst kurz nach halb fünf Uhr nachmittags war, dämmerte es schon. Wank schloss seinen Überzieher bis zum Kragen, dennoch kroch die Kälte unter den Stoff. Zum Glück hatte er es nicht weit, seit er in das Zimmer in der Karlstraße gezogen war. Nun musste er sich auf dem schmalen Gehweg durch die Passanten kämpfen, die zum Feierabend gen Augustusplatz strömten. Manch einer kehrte nach getaner Arbeit noch in eine Gastwirtschaft in der Innenstadt ein. Die meisten Arbeiter und Angestellten stiegen allerdings in die Bimmel und fuhren nach Hause.
Ein paar Meter vor ihm löste sich ein Mann von der Hauswand. Er kam Wank seltsam bekannt vor. Dieser Gang, der Mantel, der auch im Zwielicht noch schimmerte, die langen Haare unter der Melone … Wie kam Thomas Kutscher hierher?
»Da bist du ja endlich«, rief der Freund.
Wank blieb stehen und wartete, bis Kutscher bei ihm war und ihm die Hand entgegenstreckte.