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Kaum hatte Kutscher seine Bestellung aufgegeben, setzte die Rada ihren Redeschwall fort. »Ich muss Ihnen leider sagen, dass die Zustände am Alten Theater immer schlimmer werden. Stellen Sie sich vor, unser Dramaturg – Sie kennen Herrn Zeitlitz ja selbst aus leidvoller Erfahrung – hat entschieden, künftig überhaupt keine Stücke mehr in Auftrag zu geben, sondern ausschließlich auf die Klassiker zu setzen.«

Kutscher ging durch den Kopf, dass er solch ein Ungetüm von Satz niemals niederschreiben würde. Kein Leser würde glauben, dass tatsächlich jemand derart spricht. Doch Fräulein Radas Satz verwunderte ihn weniger als die Mimik, die ihn begleitete. Das Fräulein flötete regelrecht und feixte wie am Geburtstagstisch, obwohl das Gesagte doch Ärger ausdrückte. Diese Diskrepanz zwischen Form und Inhalt irritierte Kutscher. Er antwortete: »Wie ich Ihren Dramaturgen kenne, wird bei ihm nichts so heiß gegessen, wie er es gern kochen würde. Davon abgesehen: Das Stück, an dem Zeitlitz nichts auszusetzen hat, muss erst noch geschrieben werden.«

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