Читать книгу Tödliche Zeilen. Historischer Leipzig-Krimi онлайн
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»Einen Augenblick bitte noch, Herr Bollmann!« Wank trat einen Schritt beiseite, da eine der neuen Sekretärinnen, deren Namen er sich noch nicht gemerkt hatte, mit einem Stoß Manuskripten an ihm vorbeiflitzte. »Ich muss Ihnen eine Frage zum verstorbenen Herrn Orlog stellen.«
»Ich habe von der Tragödie gehört. Eine Tragödie. Der Mann war ja noch keine fünfzig. Was wollen Sie denn wissen?«, rief der Kulturredakteur und klang wenig begeistert. »Über den Herrn könnte ich ganze Dramen aufsagen. Aber gut, aber gut – wenn Sie nur eine Frage haben …«
Wank murmelte: »Eine oder zwei.«
Bollmann seufzte und zischte: »Bedenken Sie meinen Termin, bedenken Sie meinen Termin!«
»Gut, Herr Bollmann, gleich das Wichtigste: Hatte Herr Orlog Feinde?«
Bollmann wieherte wie ein Pferd. »Diese Frage ist völlig falsch gestellt, mein lieber Herr Polizeireporter. Wenn Sie sich nach jemanden erkundigt hätten, der Orlog hätte leiden können, dann müsste ich wohl nachdenken. Aber so lautet die Antwort ja – ja und nochmals ja.«