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Es war noch niemand im Büro, und so widmete sich Kappe erst einmal der Zeitungslektüre. Die Überschriften auf der Titelseite waren schnell überflogen: Churchills Schock über die deutschen Luftangriffe – Bauern sichern das Werk der Soldaten – Die Schlacht um das Becken von Cassino – Heftige Durchbruchsversuche der Sowjets bei Witebsk erneut vereitelt.

Er blätterte weiter zum Berliner Beobachter und zum Sportbeobachter und las: Wie Kinder zur Sauberkeit erzogen werden. Das schnitt er aus, um es seiner Tochter zu schenken. Wem die Bomben das Dach abgedeckt hatten, der sollte den Schnee vom Dachboden fegen, damit der, schmolz er, die darunterliegenden Räume nicht unter Wasser setzte. Im Reichsprogramm gab es von 19.15 Uhr bis 19.30 Uhr Frontberichte. Da war einzuschalten. Im Deutschlandsender wiederholten sie um 21 Uhr ein Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler. Da würde Klara wieder vor dem Radioapparat sitzen und verzückt zuhören, weil sie sich damit den höheren Ständen zurechnen konnte. Ihn hingegen nervte das Gefiedel. Beim Trabrennen in Mariendorf hatte Orankepage gewonnen, was Kappe aber ebenso wenig interessierte wie der 7:1-Sieg, den Berlin im Städtespiel gegen Posen errungen hatte. Seine Blicke blieben nur an den Zeichnungen hängen. Kohlenklau lobte Bruder Leichtfuß, weil der das, was er auf seiner Kohlenkarte an Brennmaterial bekam, nicht richtig einteilte und am Monatsende seine Möbel verheizte. Eine andere Zeichnung zeigte zwei Frauen, die beim Briefeschreiben saßen, die eine fröhlich und mit toller Frisur, die andere griesgrämig und mit wüster Dauerwelle. Dazu hatte jemand gedichtet:

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