Читать книгу Unterm Fallbeil. Kappes 18. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1944) онлайн
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Schreibt Liese einen Feldpostbrief,
dann ist der Inhalt positiv,
voll Liebe und Vertrauen.
Ein Brief aus Mieses Horizont
kann dem Soldaten an der Front
die Stimmung nur versauen!
Mit zehn Minuten Verspätung erschien Gerhard Piossek am Arbeitsplatz und begrüßte Kappe ordnungsgemäß mit einem schallenden «Heil Hitler!».
«Heil …», murmelte Kappe. Der Kollege war zwar Mitglied der NSDAP, aber kein fanatischer Nazi, sondern nur ein Mitläufer.
Von September 1941 bis Januar 1943 war er zum Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Belgien-Nordfrankreich nach Brüssel abkommandiert worden und hatte dort im Bett einer Wallonin eine gewisse ideologische Läuterung erfahren.
Piossek hängte seinen Mantel an den Haken und riss dann das Blatt für Sonntag, den 13. Februar, vom Kalender. Auf der Rückseite stand der Spruch des Tages. Piossek las ihn ab: « Aequo animo poenam, qui meruere, ferant. Und auf Deutsch? Ah, hier: Wer die Strafe verdient, nehme sie mit Gleichmut hin. Ovid.» Er zerknüllte das Blatt und warf es in den Papierkorb, ohne einen Kommentar abzugeben.