Читать книгу Unterm Fallbeil. Kappes 18. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1944) онлайн
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Bilder des Grauens stiegen in allen auf, die im Kino gewesen waren und die Bilder in der Wochenschau gesehen hatten.
Hermann Kappes Schwägerin Frieda hatte sich ins Religiöse geflüchtet und zitierte aus dem 11. Psalm: « Der Herr prüft den Ge rechten; seine Seele hasst den Gottlosen und die gerne freveln. Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitze, Feuer und Schwefel …»
Oskar Kappe, ihr Mann, fürchtete, dass das von den Nazis am Tisch falsch ausgelegt werden könnte, und versicherte allen, dass sie damit die Luftangriffe auf England meinte.
In diesem Augenblick wurde Sturm geklingelt. Hermann Kappe fuhr zusammen, denn seit langem fürchtete er, die Gestapo würde kommen und seinen Freund Theodor Trampe mitnehmen. Doch zum Glück war es nur Gustav Galgenberg, sein Kollege über Jahrzehnte hinweg, der jedoch mit dem 31. Dezember 1943 in den Ruhestand abgewandert war.
Galgenberg gratulierte Hermann Kappe herzlich. «Freu dir, dette uff de Welt bist und nich runtafällst, det heißt, imma noch am Leben bist. Wann ham wa uns kennjelernt? Noch zu Kaisers Zeiten: 1910. Ach ja, damals ging’s uns gut, heute geht’s uns besser, es wäre aber besser, wenn es uns wieder gut gehen würde.»